Materialien lächeln heimlich - neue Sicht auf die Dinge

 

Als heimliches Lächeln empfinde ich das Leuchten der Dinge, besonders eindrucksvoll bei Plastikmaterialien im Gegenlicht. Als ginge die Sonne auf, strahlt plötzlich ein unscheinbares Schälchen weit über sich hinaus über alle Formgrenzen hinweg. Zum fotografischen Bild komponiert kann daraus eine neue Welt entstehen, die die Banalität der materiellen Grundlage vergessen lässt.

Dann kommt eine Bemerkung von Rilke zum Tragen:“…aber aller Aufgaben Aufgabe ist: Geringes in Großes umzuwandeln, Unscheinbares in Scheinendes; ein Stäubchen so zu zeigen, dass man es im Ganzen gehalten sieht; dass man es nicht sehen kann, ohne zugleich alle Sterne zu sehen…“ (S.9, Die Verwandlung der Welt ins Herrliche, Insel Verlag, 2017)

Das Allergeringste sind Plastikteile, die keinem Zweck mehr dienen. Sie ordne ich derart, dass sie sich gegenseitig stützen und in dynamischer Ausrichtung halten, als seien sie unterwegs. Damit hat sich der Haufen Müll zum Sinnbild erhoben und zeigt jetzt ganz andere Aspekte als bisher in Form, Farbe und Bedeutung.

 

 

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